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Interview mit Reinhard Czempik

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F: Du hast jetzt dein 40-jähriges Aikidojubiläum, muss man in den Nürnberger Straßen vor dir Angst haben?

R: *lacht* Aber das ist doch allgemein bekannt, dass ich der berüchtigste Aikidoschläger von Nürnberg bin!

F: Wann und wo hast du Meister Kobayashi kennengelernt?

R: 1976 in La Baule, Bretagne. Es war das 1. Jahr, in dem ich ein festes Gehalt bezog und stolzer Besitzer eines gebrauchten Käfers war. Ursprünglich fuhr ich eigentlich wegen André Noquet hin, der bis dahin in meiner kleinen Aikidowelt der empfohlene Aikidolehrer war. In der Woche darauf war dann ein weiterer Lehrgang angekündigt, den ich dann auch besuchte, nichts ahnend, dass er mein ganzes Leben verändern würde. Ich verstand eine Woche lang nichts, hatte nur Knoten in Armen und Beinen - und das nach 4 Jahren Aikido-Praxis.

F: Wie lange warst du sein Schüler?

R: 23 Jahre, übrigens genauso lange, wie er Schüler von O-Sensei war. Schöner Zufall!

F: Was hat dich an ihm besonders fasziniert?

R: Als Meister Kobayashi das 1. Mal die Halle betrat, war mein erster Gedanke, Buddha selbst ist auf die Erde zurückgekehrt. Die ganze Halle war komplett voll mit seiner Energie. Dazu kam diese unglaubliche Würde und Bescheidenheit, mit der er auftrat. Ich habe vorher und nachher nie mehr einen solchen Menschen kennengelernt, nicht einmal Zen-Meister. Im Laufe der Jahre wurde er immer "menschlicher" für mich.

 
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